1. Beispiel: Sonntags decke ich den Tisch (Vorgangsbeschreibung)
2. Beispiel: Personenbeschreibung
Heute ist Sonntag und ich stehe eigens früh auf, um meinen Eltern eine Freude zu bereiten. Ich decke nämlich den Frühstückstisch.
Während Mama und Papa noch schlafen, fange ich an, eine schöne Tischdecke zu suchen. Ich entscheide mich für Mamas Lieblingstischdecke, eine weiße, auf der Blumenmuster und Schmetterlinge abgebildet sind. Es ist nicht leicht, die Decke gleichmäßig auf dem ovalen Tisch auszubreiten. Mit Schwung werfe ich sie über die Platte, halte das Tuch aber dabei an einer Seite fest, so dass es wie ein aufgeblähter Fallschirm langsam herabsinkt. Vorsichtig streiche ich ein paar Falten glatt und achte darauf, dass das Tuch an allen Seiten gleichmäßig weit von der Tischkante herabhängt. Im Küchenschrank suche ich nach passenden Tellern. Schließlich trage ich die Porzellanteller mit den weißen Rosen zum Tisch und stelle sie auf die Lieblingsplätze meiner Eltern und von mir. Mama und Papa sitzen an der Schmalseite des Ovals, während ich beim Essen auf der Fensterseite zwischen ihnen Platz nehme. Ich achte darauf, dass die Teller etwa fünf Zentimeter vom Tischrand entfernt zu liegen kommen. Nun hole ich unser neues Silberbesteck, das Papa am liebsten mag. Ich lege je ein Messer rechts, eine Gabel links und einen Löffel quer über dem Teller auf den Tisch. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schneide des Messers nach links, zum Teller hin zeigt. Der Griff des Löffels schaut nach rechts, weil wir alle Rechtshänder sind. Genauso wird es auch in den Restaurants gemacht. Für den Kaffee brauchen wir noch Tassen und Untertassen. Diese haben das gleiche Dekor wie das übrige Porzellangeschirr. Ich platziere die Untertassen rechts oberhalb der Teller und stelle darauf je eine Tasse mit dem Henkel nach rechts. Drei silberne Kaffeelöffel lege ich zu jeder Tasse auf den Untersetzer. Nun hole ich weiße Servietten aus dem Schrank und falte sie so, dass sie aussehen wie ein stehender Fächer. So lege ich sie auf jeden Teller. Als Tischdekoration trage ich die große, rosa Orchidee aus dem Wohnzimmer vorsichtig ins Esszimmer und stelle sie in die Mitte des Tisches. In meinem Zimmer finde ich noch vier rote Duftkerzen, die ich alle um die Orchidee herum verteile. Die Kerzen dürfen aber nicht zu nahe an der rosa Pracht stehen, sonst versengen die Flammen die Blüten. Ich überprüfe nochmal, ob alles an seinem Platz steht und rücke eine Gabel zurecht, die etwas verrutscht war.
Gerade rechtzeitig werde ich mit dem Tischdecken fertig, denn ich höre, dass meine Eltern schon die Treppe herunterkommen. Als sie den wunderbar gedeckten Tisch sehen, freuen sie sich so sehr, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe. Nun kann das Frühstück beginnen.
Im Zusammenhang mit der Klassenlektüre sollte eine Figur aus einem Jugendbuch beschrieben werden. Der folgende Übungsaufsatz enthält viele stilistische Fehler, die du finden und verbessern sollst! Dabei können dir die oben bei Beispiel 1 genannten Fragestellungen helfen.
Nioba
(Beschreibung)
Nioba kommt in unserer Klassenlektüre vor. Das Buch heißt: „Der Dieb von Rom” – von Harald Parigger!!!!!! Nioba hat in dem Buch eine weiße Tunika an. Sie ist schlank und hat tiefschwarzes Haar. Ihre Gesichtsfarbe ist wie geschmolzener Honig, der ungefähr eine Stunde lang in der prallen Sonne stand. Sie hat braune Augen, so braun, dass sie schon fast schwarz sind. Sie hat einen kleinen Leberfleck an ihrer Iris, aber da man von ihrer Schönheit geblendet war, fällt das gar nicht auf! Ihre schlanken Hüften sind wie die eines Knaben, nur ihr Mund war etwas zu breit für ihr hübsches, ovales Gesicht. Sie hat eine zu ihrem Gesicht passende kugelrunde Nase, die bei jedem anderen Gesicht hässlich aussehen würde, aber nicht bei ihr. Ihre Nase ist geradezu übersät von Sommersprossen und kleinen Pickeln. Durch ihre raue und ganz perlweiße Tunika drücken sich Abbilder ihrer kräftiggebauten Glieder. Zwischen dem tiefschwarzen Haar, das im Nacken zu einem lockeren Knoten geschlungen ist, und dem Ausschnitt des Gewandes windet sich ein Bronzeband um den schlanken, eher blassen Hals. An den Kratzern und den blauen Flecken ist zu erkennen, dass sie Sklavin ist und schon mindestens einmal versucht hat, auszubrechen. Sie bewegt sich nicht gekünstelt, sondern fließend, und ihr Gang hat die gewisse Eleganz. An ihrer offenen und glitzernden Blutwunde kann man erkennen, dass sie tapfer ist und sie ist geschminkt wie ein Papagei. Ihr Lidschatten ist grün und ihr Kajal ist rot. Ihre künstlich angemalten Augenbrauen sind mit schwarzer Tinte nicht zu übersehen. Sie hat verlängerte Wimpern, die sie mit gelber Farbe gefärbt hat. Sie ist hilflos und in dem Buch in Marius Procilius verliebt, und in der Lektüre steht auch, dass sie dann von Marius gerettet wird und mit Marius' Familie auf das Land vertrieben wird und dort glücklich und in Ruhe leben.